Medienmeinung zum umstrittenen Bauprojekt
Zuger Zeitung sagt Nein zum Kantonsratssaal-Neubau
In ihrem Kommentar vom 19. April positioniert sich die Zuger Zeitung überraschend klar gegen den geplanten Neubau des Kantonsratssaals am Landsgemeindeplatz. Redaktorin Rahel Hug kritisiert das Vorhaben als städtebaulich fragwürdig und warnt vor einem irreversiblen Eingriff in das historische Stadtbild.
Zurück auf Feld eins – Der Neubau des Ratssaals sorgt für Kopfschütteln
Was viele zuerst für einen verspäteten Fasnachtsscherz hielten, entpuppt sich als bittere Realität: Der Kanton Zug will am Seeufer neben dem Regierungsgebäude einen neuen Kantonsratssaal bauen – und das auf Kosten eines der beliebtesten öffentlichen Plätze in der Stadt. Mit diesen Worten mischt sich jetzt auch die Zuger Zeitung kritisch in die Debatte ein.
In ihrem Kommentar vom Samstag schreibt Redaktorin Rahel Hug Klartext: Das Projekt ist nicht nur unnötig, sondern auch falsch platziert. Besonders empörend sei, dass der Standort südlich des Regierungsgebäudes laut Kanton aus denkmalpflegerischer Sicht «am besten abgeschnitten» habe – eine Einschätzung, die sie als «irritierend» bezeichnet.
Der Landsgemeindeplatz sei ein bedeutender Freiraum mit Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung, ein Ort zum Verweilen und Geniessen. Diesen nun mit einem überdimensionierten Repräsentationsbau zu verschandeln, sei ein schwerer Fehler, heisst es sinngemäss. Die Zuger Zeitung unterstützt damit nicht nur die IG «Erhalt Landsgemeindeplatz», sondern auch die zahlreichen kritischen Stimmen aus Fachkreisen und politischen Gremien, die sich gegen den Landtausch und den geplanten Bau wenden.
Der Artikel endet mit einem deutlichen Appell: Es sei gut möglich – und richtig –, dass das Stadtparlament dem Vorhaben eine Abfuhr erteilt. Diese öffentliche Positionierung der grössten Regionalzeitung ist ein Meilenstein in der laufenden Auseinandersetzung um den Neubau.
Fazit: Wenn selbst die Zuger Zeitung den Kopf schüttelt, ist klar: Dieser Bau ist ein Fehler. Noch ist es nicht zu spät, ihn zu verhindern.